Bündnis 90 / Die Grünen

Ortsverband Müllheim-Neuenburg und Umgebung

www.gruene-muellheim-neuenburg.de

Dora Pfeifer-Suger,

Britzinger Weg 24,

79379 Müllheim,

Tel./Fax: 07631-173657

Mail: dora.pfeifer-suger@gmx.de

Bündnis 90 / Die Grünen, Ov. Müllheim-Neuenburg und Umgebung

Ulrike Liebisch

Im Rotläuble 1

79410 Badenweiler

07632-416

An Herrn Bürgermeister

Dr. René Lohs und den

Gemeinderat von Müllheim

Bismarckstraße 3

79379 Müllheim

Müllheim, den 9. Oktober 2006

Wohncontainer und Verkauf von städtischen Wohnungen

Sehr geehrter Herr Dr. Lohs,

sehr geehrte Damen und Herren,

wir wenden uns an Sie, wegen dem Vorhaben, weitere „Wohncontainer“ außerhalb der Stadt aufzustellen und dort von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen unterzubringen.

Das Leben in den so genannten „Wohncontainern“ am Rande des Industriegebietes ist menschenunwürdig und nicht zumutbar. Die Stadt Müllheim wird so ihrer Aufgabe, von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen unterzubringen, nicht gerecht. Hinzu kommt, dass eine Containersiedlung außerhalb der Stadt sich unweigerlich zu einem sozialen Brennpunkt entwickeln wird.

Allein schon der Standort im Industriegebiet, weitab von den Wohngebieten der Stadt und jeglicher Infrastruktur ist inakzeptabel. Hinzu kommt, dass die Ausstattung der Container sehr einfach, um nicht zu sagen primitiv ist und notwendige Reparaturen offensichtlich nicht durchgeführt werden, so dass sich die Container auch noch in einem schlechten Zustand befinden.

In einen dieser Container eingewiesen zu werden bedeutet einen Ausschluss aus der städtischen Lebensgemeinschaft. Dieser Umgang mit in Armut geratenen Menschen kann nicht hingenommen werden. Die Zahl der Menschen, die von Arbeitslosigkeit und Armut betroffen sind nimmt zu. Damit verbunden ist oft eine drohende Obdachlosigkeit, psychische Labilität und Krankheit. Die Antwort auf dieses gesellschaftliche Problem kann aber nicht sein, Menschen in eine Containersiedlung vor die Stadt zu verfrachten.

Wir fordern die Stadt Müllheim und den Gemeinderat auf:

• Keine weiteren Container mehr aufzustellen und die diesbezüglich getroffenen Beschlüsse rückgängig zu machen.

• Die fünf in den bereits aufgestellten Containern lebenden Menschen in städtischen Wohnungen unterzubringen.

• Den Verkauf von städtischen Wohnungen sofort zu stoppen.

• Ein tragbares Sozialkonzept zu entwerfen, das den Aufgaben der Stadt im Hinblick auf die zunehmende Armut gerecht wird und ein menschenwürdiges Leben trotz Armut möglich macht.

Mit freundlichen Grüßen