Bündnis 90 /
Die Grünen
Ortsverband
Müllheim-Neuenburg und Umgebung
www.gruene-muellheim-neuenburg.de
An die
Medien
Freitag, den 4. August
Pressemitteilung
Die Angst der CDU vor dem TRAS
Der
Beinahegau in Schweden hat uns wieder einmal vor Augen geführt wie anfällig und
gefährlich Atomkraftwerke sind. Fessenheim, vor unserer Haustür gelegen, ist
ein weiteres Beispiel für die Störanfälligkeit und Gefährlichkeit dieser
Technik. Sechs Störfälle in vier Wochen zeigen wie anfällig dieses
Atomkraftwerk ist. Eine Zeitbombe, die in unserer unmittelbaren Nähe tickt. Die
Gefahr durch das AKW Fessenheim kann nur durch dessen Stilllegung gebannt
werden.
Die CDU
will die Gefahr nicht sehen. Treu halten sie das Atomkraft-Fähnchen hoch, denn
es droht Gefahr aus der Schweiz. Der Trinationale Atomschutzverband der
Bevölkerung um das Atomkraftwerk Fessenheim (TRAS) will das AKW auf dem
Klageweg stilllegen. Da gilt es dagegen zu halten. Schließlich hat der TRAS
schon den ersten Erfolg zu verbuchen. Die französische Kommission für den
Zugang zu amtlichen Dokumenten bestätigte die Offenlegungspflicht der vom TRAS
eingeforderten Daten und Berichten.
Kurz vor
der Sommerpause hat der Müllheimer Gemeinderat erneut einen von ALM, SPD und
MIAU eingebrachten Antrag auf Beitritt zum TRAS mehrheitlich abgelehnt.
Stattdessen wurde auf Antrag der CDU beschlossen, dass Müllheim die
Mitgliedschaft in der Kontrollkommission (CLS) beantragen solle. Für die
Müllheimer Grünen ist diese Aktion ein reines Ablenkungsmanöver von Seiten der
CDU. Schließlich hatte der Ministerpräsident persönlich darum gebeten zu
vermeiden, die Stilllegung des AKW Fessenheim zu fordern und das
verpflichtet.
Nach
unseren Informationen können nur eine festgelegte Anzahl Vertreter
französischer Kommunen und Verbände der Kontrollkommission angehören. Soweit
uns bekannt ist, werden aber bereits seit längerem der Landkreis
Breisgau-Hochschwarzwald und einige Kommunen als Gäste zu den Sitzungen der
Kontrollkommission geladen. Obwohl die Sitzungen der Kontrollkommission
öffentlich sind, wird aber weder im Kreistag noch in Gemeideratssitzungen
darüber berichtet.
Selbst wenn
für die deutschen Kommunen eine Ausnahmeregelung geschaffen würde und sie
tatsächlich reguläre Mitglieder in der CLS werden könnten, würde das an dem
prekären Zustand des Atomkraftwerks Fessenheim nichts ändern. Die CLS ist ein
zahnloser Tiger. Dies konnte kürzlich deutlich den Berichten von zwei CLS-Mitglieder bei einer AGUS-Veranstaltung entnommen
werden. Der Betreiber mauert auch gegenüber der Kontrollkommission. Fragen
werden nur ungenügend beantwortet und Unterlagen nicht herausgegeben. Da werden
auch die Gäste aus Deutschland kaum besser bedient werden. Da hat der TRAS doch
in kurzer Zeit erheblich mehr erreicht.
Das Agieren
der CDU ist verantwortungslos und heuchlerisch. Auf der einen Seite wird so
getan, als ob man die Sorgen der Bevölkerung ernst nehmen würde, und auf der
anderen Seite wird alles daran gesetzt erfolgsversprechende Aktivitäten, die zu
einer Stilllegung von Fessenheim führen könnten, zu verhindern. Was soll es
denn bringen, wenn in der CLS in Anwesenheit von Gemeindevertretern über die
Sicherheit des AKW diskutiert wird, wie die CDU das anstrebt? Sicherer wird das
AKW dadurch nicht. Die „Nachrüstungen“ der letzten Jahre sind nur Flickwerk und
ein zusätzliches Risiko. Vor wenigen Monaten berichtete Christian Küppers,
Mitglied der DFK, er hätte im AKW Fessenheim viel Flickwerk mir einem
Sammelsurium von Fabrikaten vorgefunden. Das sei nicht nur bei Reparaturen problematisch,
sondern ein Einfallstor für menschliches Versagen.
Dora Pfeifer-Suger, Britzinger Weg 24, 79379 Müllheim, Tel./Fax: 07631-173657, Mail: dora.pfeifer-suger@gmx.de
Ulrike Liebisch, Im Rotläuble 1, 79410
Badenweiler, Tel.: 07632-416