Bündnis 90 /
Die Grünen
Ortsverband
Müllheim-Neuenburg und Umgebung
www.gruene-muellheim-neuenburg.de
25.
November 2006
Pressemitteilung
Geheim gehaltener Genmaisanbau in
Buggingen
Wie jetzt
vom Bundessortenamt bestätigt wurde, sind von der Firma Advanta, vormals
VanderHave, in Buggingen in den Jahren 1998, 1999 und 2000 im so genannten
Wertprüfungsanbau für die Sortenzulassung auch gentechnisch veränderte
Maissorten angebaut worden, ohne dass dies den Landwirten in dem betreffenden
Gebiet bekannt war. Zuvor war ein für
die Jahre 1995, 1996 und 1997 geplanter Freilandversuch mit gentechnisch
verändertem Mais am Widerstand der Bevölkerung
gescheitert.
„Damit hat
sich die Firma Advanta über die in den Jahren zuvor deutlich zum Ausdruck
gebrachte Ablehnung der Bevölkerung gegen die Verwendung von Gentechnik in der
Landwirtschaft und in Lebensmitteln hinweggesetzt und den Wettbewerbsvorteil
einer gentechnikfreien landwirtschaftlichen Produktion von Lebensmitteln und
Saatgut in diesem Gebiet aufs Spiel
gesetzt, auch wenn dabei nicht explizit gegen geltendes Recht verstoßen wurde“,
empört sich
Angebaut
worden sind nach Angaben des Bundessortenamtes:
BT-Mais MON
810, der mittlerweile in Deutschland für den kommerziellen Anbau zugelassen
wurde. Neue Studien liefern Hinweise,
dass die Risikoabschätzungen auf deren Grundlage die Zulassungen erteilt wurden,
nicht ausreichend waren.
Mais BT 176
der Firma Syngenta, der wie MON 810 durch den Einbau eine Gensequenz des
Bakteriums Bacillus Thuringiensis ein
Insektengift produziert, das in allen Teilen der Pflanzen vorkommt. Studien
ergaben negative Auswirkungen auf Schmetterling und andere Nützlinge. BT 176
enthält zudem ein Resistenz-Gen gegen
das Antibiotikum Ampicillin, das in der Medizin breite Anwendung findet.
Mais T 25
von Bayer, der durch Genmanipulation des Erbgutes eine Resistenz gegen das
Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat, bekannt unter dem Handelsnamen Basta,
aufweist.
„Koexistenz
von gentechnisch veränderten und herkömmlichen Kulturen ist bei der kleinflächigen
Agrarstruktur im Oberrheingebiet kaum möglich. Die Auskreuzung der manipulierten
Erbsubstanz durch Pollenflug und Verbreitung durch Bienen lässt sich nicht
gänzlich vermeiden. Der Anbau von Genmais und andern gentechnisch veränderten
Kulturen gefährdet die Existenz von konventionell wirtschaftenden Landwirten,
Bio-Anbauern und Imkern“, so die Grünen.
Seit 2005
muss der Anbau von gentechnisch verändertem Mais in einem für die Öffentlichkeit
zugänglichen Standortregister veröffentlicht werden. Diese Maßnahme ist der Gentechniklobby
ein Dorn im Auge. Deshalb gibt es Bestrebungen der Regierung, den Zugang zu den
Standortregistern zu erschweren oder diese gänzlich abzuschaffen. „Das darf
nicht passieren. Denn dann wäre dem heimlichen Genmaisanbau und einer
unkontrollierten Kontamination von herkömmlichen Kulturen mit einem weitgehend
unbekannten Cocktail aus gentechnisch veränderten Organismen Tür und Tor
geöffnet“, so
Ulrike Liebisch, Im Rotläuble 1, 79410 Badenweiler, Tel. : 07632-416