Bündnis 90 / Die Grünen

Ortsverband Müllheim-Neuenburg und Umgebung

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Wir laden Sie herzlich ein 

zur Informations- und Gedenkveranstaltung

 

Tschernobyl ist überall –

 

Gegen das Restrisiko des Vergessens.

 

Textfeld: Am Donnerstag, den 4. Mai 2006, 
um 20.00 Uhr 
im Bürgerhausrestaurant Müllheim, Konfe-renzraum

 

 

 

 

 

Programm:

 

Die Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, Vortrag von Dr. med. Jörg Pflieger, IPPNW

 

Rudolf Martins, als Liquidator in Tschernobyl eingesetzt,erzählt von den Aufräumarbeiten nach der Katastrophe

 

Kurze Texte aus Erzählungen und Informationen zu der Situation um Fessenheim

 

Diskussion und Gedankenaustausch


Dora Pfeifer-Suger, Britzinger Weg 24, 79379 Müllheim, Tel.:07631-173657

Ulrike Liebisch, Im Rotläuble 3, 79410 Badenweiler, Tel: 07632-416

 

 

Am Morgen des 26. April 1986 explodierte Block IV des russischen Atomkraftwerks Tschernobyl.  Der danach ausgebrochene Graphitbrand konnte erst nach 8 Tagen gelöscht werden.

 

10 Tage lang gelangten gewaltige Mengen an Radioaktivität ins Freie, etwa das 200fache wie bei den Atombombenabwürfen über Hiroschima und Nagasaki. Am stärksten von radioaktivem Niederschlag betroffen sind Weißrussland, die Ukraine und Russland, doch der Regen verteilte die Radioaktivität über den halben Globus, zunächst über Europa und danach über die gesamte nördliche Halbkugel.

 

Erst am 29. April wurde im Westen von einem schweren Unfall in einem russischen Atomkraftwerk in der Presse berichtet.

 

Die Havarie im AKW Tschernobyl hat das Leben von Millionen von Menschen von einer Stunde auf die andere vollkommen verändert. In einer 30 km-Zone um den Reaktor wurden in der Ukraine und in Weißrussland Städte und Dörfer evakuiert. Darunter die Ukrainischen Städte Tschernobyl, Prypjat, und Polisske. Schätzungsweise 5 – 8  Millionen Menschen leben immer noch in radioaktiv verseuchten Gebieten.

 

Über die Zahl der Toten, die die Reaktorkatastrophe gefordert hatte, gibt es sehr verschiedene Angaben. Die Zahl der Todesopfer geht aber in die zehntausende.

 

Schätzungsweise 800 000 bis eine Million junger Männer, Feuerwehrmänner, wehrpflichtige Soldaten, Reservisten, Studenten, Angestellte des Kraftwerks, wurden als Liquidatoren zu Lösch- und Aufräum- und Dekontaminationsmaßnahmen eingesetzt. Ohne wirksame Schutzkleidung arbeiteten sie teilweise direkt auf und am havarierten Reaktor oder in der stark verstrahlten Umgebung und schliefen in einfachen Zelten gleich neben den geräumten Ortschaften. Viele der Liquidatoren sind bereits gestorben, andere mittlerweile erkrankt.

 

 

Dabei ist zu bedenken, dass die die Atomkatastrophe in einem, im Vergleich zu Mitteleuropa, relativ dünn besiedelten Gebiet stattgefunden hatte. Von einem ähnlich schweren Unfall im AKW Fessenheim wären erheblich mehr Menschen betroffen. Und das älteste französische Atomkraftwerk macht immer wieder aufs Neue durch Störfälle und Sicherheitsdefizite von sich reden. Risse im Reaktordruckbehälter, mangelnde Erdbebensicherheit und immer wieder neue Meldungen über Störfälle und Defizite im Sicherheitssystem.

 

 

Zum Gedenken an die Opfer der Reaktorkatastrophe vor 20 Jahren

 

Denkanstöße gegen die atomare Bedrohung.