Bündnis 90 / Die Grünen
Ortsverband Müllheim-Neuenburg und Umgebung
www.gruene-muellheim-neuenburg.de
Wir laden Sie herzlich ein
zur Informations- und Gedenkveranstaltung
Tschernobyl ist überall –
Gegen das Restrisiko des Vergessens.
Programm:
Die Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, Vortrag von Dr. med. Jörg Pflieger, IPPNW
Rudolf Martins, als Liquidator in Tschernobyl eingesetzt,erzählt von den Aufräumarbeiten nach der Katastrophe
Kurze Texte aus Erzählungen und Informationen zu der Situation um Fessenheim
Diskussion und Gedankenaustausch
Ulrike Liebisch, Im
Rotläuble 3, 79410 Badenweiler, Tel: 07632-416
Am Morgen des 26. April 1986 explodierte Block IV des
russischen Atomkraftwerks Tschernobyl.
Der danach ausgebrochene Graphitbrand konnte erst nach 8 Tagen gelöscht
werden.
10 Tage lang gelangten gewaltige Mengen an Radioaktivität
ins Freie, etwa das 200fache wie bei den Atombombenabwürfen über Hiroschima und
Nagasaki. Am stärksten von radioaktivem Niederschlag betroffen sind Weißrussland,
die Ukraine und Russland, doch der Regen verteilte die Radioaktivität über den
halben Globus, zunächst über Europa und danach über die gesamte nördliche
Halbkugel.
Erst am 29. April wurde im Westen von einem schweren Unfall
in einem russischen Atomkraftwerk in der Presse berichtet.
Die Havarie
im AKW Tschernobyl hat das Leben von Millionen von Menschen von einer Stunde
auf die andere vollkommen verändert. In einer 30 km-Zone um den Reaktor wurden
in der Ukraine und in Weißrussland Städte und Dörfer evakuiert. Darunter die
Ukrainischen Städte Tschernobyl, Prypjat, und Polisske. Schätzungsweise 5 – 8 Millionen Menschen leben immer noch in radioaktiv
verseuchten Gebieten.
Über die
Zahl der Toten, die die Reaktorkatastrophe gefordert hatte, gibt es sehr
verschiedene Angaben. Die Zahl der Todesopfer geht aber in die zehntausende.
Schätzungsweise
800 000 bis eine Million junger Männer, Feuerwehrmänner, wehrpflichtige
Soldaten, Reservisten, Studenten, Angestellte des Kraftwerks, wurden als
Liquidatoren zu Lösch- und Aufräum- und Dekontaminationsmaßnahmen eingesetzt.
Ohne wirksame Schutzkleidung arbeiteten sie teilweise direkt auf und am
havarierten Reaktor oder in der stark verstrahlten Umgebung und schliefen in
einfachen Zelten gleich neben den geräumten Ortschaften. Viele der Liquidatoren
sind bereits gestorben, andere mittlerweile erkrankt.
Dabei ist
zu bedenken, dass die die Atomkatastrophe in einem, im Vergleich zu
Mitteleuropa, relativ dünn besiedelten Gebiet stattgefunden hatte. Von einem ähnlich
schweren Unfall im AKW Fessenheim wären erheblich mehr Menschen betroffen. Und
das älteste französische Atomkraftwerk macht immer wieder aufs Neue durch
Störfälle und Sicherheitsdefizite von sich reden. Risse im
Reaktordruckbehälter, mangelnde Erdbebensicherheit und immer wieder neue
Meldungen über Störfälle und Defizite im Sicherheitssystem.
Zum Gedenken an die Opfer der Reaktorkatastrophe vor 20
Jahren
Denkanstöße gegen die atomare Bedrohung.