Das Forstamt setzt alles daran, die gleiche Menge an Holz zu fällen wie in den zwei Jahren zuvor. Nur so könne ein schwarze Null erreicht werden, so die Begründung. Da wegen dem Borkenkäferbefall bei Fichten und Tannen viel Nadelholz angefallen ist, bringt dieses z. Zt. kaum Geld ein. Daher werden im Eichwald Müllheim und im Eichwald Britzingen weiterhin Eichen und Buchen gefällt um einen entsprechenden Erlös zu erwirtschaften. Diese Rechnung hätte aus unserer Sicht auch anders aufgestellt werden können. Aber ein Umdenken wegen den sich ändernden klimatischen Bedingungen ist beim Forstamt Staufen nicht angesagt. Leider haben die meisten Gemeinderätinnen und Gemeinderäte dem kaum geänderten Fällplan des Forstamtes zugestimmt. Es sollen insg. ca. 12.500 fm Holz geschlagen werden, davon 2000 fm Buche und 1000 fm Eiche im Eichwald Müllheim. Obwohl immer wieder betont wird, dass das Forstamt Dienstleiter ist und der Gemeinderat entscheidet, verhält sich der Vertreter des Forstamtes Staufen nicht wie ein Dienstleiter, sondern wie der Chef, der allen sagt wo es lang geht. Funktioniert ja auch bei der Mehrheit im Gemeindrat.
Äußerst fragwürdig sehen wir das aktuelle vorgehen im Britzinger Eichwald. Dort wurden im Rahmen einer Durchforstungsmaßnahme eine erhebliche Menge an relativ jungen Eichen (ca. 100 Jahre?) gefällt. Eichen werden in der Regel ab einem Alter von 200 Jahren gefällt, können aber auch 600-800 Jahre alt werden. Die Eichen bringen kurzfristig Einnahmen, unterm Strich ist es aber eher ein wirtschaftlicher Schaden für die Stadt und für die Natur.
Eine Lösung wäre gewesen, eigene Revierförster einzustellen, was mehrere Gemeinden bereits seit Jahren machen. Zu prüfen, ob es möglich wäre, zusammen mit Nachbargemeinden ein körperschaftliches Forstamt einzurichten, was das neue Landeswaldgesetzt auch ausdrücklich zulässt, wäre eine weitere Chance gewesen, für eine zukunftsorientierte und naturnahe Forstbewirtschaftung des Mülleheimer Stadtwaldes. Das Forstamt Staufen wäre damit nicht ganz raus, eine gewisse Aufsichtsfunktion würde dort bleiben, aber der Einfluss wäre doch erheblich geringer. Leider wurden beide Chancen nicht wahrgenommen. Ein entsprechender Antrag von ALM/GRÜNE fand keine Mehrheit.
Nachdem auch die Gemeinderatsmehrheit für den Vertrag mit dem Landkreis gestimmt hat, wird eine solche Lösung in den nächsten 5 Jahren nicht mehr möglich sein. Das bedeutet, dass eine wichtige Chance vertan wurd, und unse Wald für die nächsten Jahre dem Holzhunger des Fortsamtes ausgeliefert ist.
https://www.badische-zeitung.de/muellheimer-rat-will-die-schwarze-null-im-forstbetrieb-anpeilen
https://www.badische-zeitung.de/die-muellheimer-raete-greifen-in-das-lenkrad-eines-fahrenden-autos–179442505.html
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