PRESSEMITTEILUNG 19. Mai 2020
Etwas verwundert reagiert die Fraktion ALM/GRÜNE auf einige Aussagen von Herrn Kilian im BZ Artikel vom 14. Mai und erklärt:
Der Eichwald gehört der Stadt Müllheim, sowie weitere ca. 1.600 ha Wald. Der Gemeinderat hat die Entscheidungshoheit, der Forst ist Dienstleister und setzt die Beschlüsse des Gemeinderats um. Deshalb ist es unverständlich, wie Herr Kilian davon sprechen kann, ausgebremst worden zu sein. Die Verantwortung für die Zukunft des Stadtwaldes und somit auch dem als Naherholungsgebiet für die Menschen in Müllheim wichtigen Eichwald liegt beim Gemeinderat.
In den letzten Jahren sind mehrere ha Flächen freigeschlagen und mit jungen Eichen angepflanzt oder naturverjüngt worden. Sorgen um den Eichennachwuchs muss man sich keine machen. Im Gegenteil: In manchen Bereichen besteht der Eichwald hauptsächlich aus unschönen weißen Wuchsröhren aus Plastik, die die jungen Eichenpflanzen vor den Rehen schützen sollen und ganz nebenbei sich nach und nach zersetzen und für Mikroplastik im Waldboden sorgen. Und diese Flächen sollen, wenn man dem forstlichen Planungswerk folgt, noch um ein Vielfaches ausgeweitet werden.
Der Forst will einen Eichenwald, wir wollen einen gesunden Eichen-Buchen-Mischwald, durchsetzt mit weiteren Baumarten, so, wie im Mülheimer Eichwald über Jahrzehnte hinweg gewachsen. Nach Erkenntnissen von Fachleuten kommen gesunde Mischwälder mit einem geschlossenen Kronendach mit dem Klimawandel und Trockenperioden am besten zurecht. Unabhängig davon, dass sie weniger anfällig für Schädlinge sind und auch in Zukunft dem Holzmarkt ein breitgefächertes Angebot an Holzsorten zur Verfügung stellen würden.
Sehr interessieren würde uns, wo sich die von Herrn Kilian angesprochenen „Methusalemwälder“ befinden sollen. Wir könnten uns glücklich schätzen, wenn wir solche Wälder hätten. Als „Methusalemwälder“ werden sehr, sehr alte Wälder bezeichnet. Die 2018/19 gefällten Eichen am Hoyerstännle waren auf halben Weg dorthin und wurden von den forstlichen Vorgängern stets geschützt. Ein Blick auf die verbliebenen Baumstümpfe zeigt deutlich, dass nur sehr wenige der gefällten Eichen vom Stammfuß her faul waren.
Die Femelschläge am Hoyerstännle, wo nicht einzelne Bäume entnommen wurden wie im BZ-Artikel berichtet, sondern nur einzelne Bäume stehen gelassen wurden, sind ein Experiment, dessen Ausgang noch ungewiss ist. Die massive Durchforstung in diesem Bereich vom letzten Winter, die vom Gemeinderatsbeschluss nicht gedeckt war, hat zur Folge, dass auf einer mehrere ha großen Fläche der Waldboden für viele Jahre der Sonne und dem Austrocknen ausgesetzt ist. Dies mit bedrohlichen Auswirkungen auf die im Wald lebenden Tier- und Pflanzenarten, wie eine aktuelle Studie, die u.a. in deutschen Wäldern durchgeführt wurde, in der renommierten Wissenschaftszeitung „Science“ bestätigt.
Mittlerweile gibt es auch in der Forstwirtschaft andere Wege, die leider jedoch in Müllheim bisher nicht begangen werden. PM als pdf
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