Vortrag und Diskussion „Sicherheitszustand des AKW Fessenheim“

Mit erschreckender Deutlichkeit erläuterte Christian Küppers vom Öko-Institut Darmstadt vor über 100 Interessierten die Sicherheitsdefizite im AKW Fessenheim.

„Sicherheitszustand des AKW Fessenheim“

Unter dieser Überschrift fand eine Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Christian Küppers, Dipl. Physiker und stellvertretender Bereichsleiter für Nukleartechnik und Anlagensicherheit am Öko-Institut in Darmstadt, Helmfried Meinel, Ministerialdirektor im Ministerium für Umwelt, Klimaschutz und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, und der Landtagsabgeordneten Bärbl Mielich im Markgräfler Museum in Müllheim statt. Christian Küppers stellte das Sicherheitsgutachten für das Atomkraftwerke Fessenheim vor, das im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg vom Öko-Institut Darmstadt in Zusammenarbeit mit dem Physikerbüro Bremen erstellt worden war. Das Atomkraftwerke Fessenheim und Beznau waren dabei genauer unter die Lupe genommen und mit dem Sicherheitsstandard deutscher AKW verglichen worden.

Christian Küppers erklärte in seinem Vortrag, die gravierenden sicherheitstechnischen Schwachstellen im AKW Fessenheim. Neben der mangelnden Erdbebenauslegung, dem kaum vorhandenen Schutz gegen Überschwemmungen und Flugzeugabstürzen oder anderen mechanischen Einwirkungen von außen und den nur unzureichend vorhandenen Redundanzen bei der Notstromversorgung sind die Brennelemente Lager in einem separaten, kaum gegen äußere Einwirkungen geschützten Gebäude außerhalb des Containments, ein großer Schwachpunkt. Die Druckwelle einer Explosion z. B. eines explodierenden Gastankers auf dem Rhein oder ein Terrorangriff hätten verheerende Folgen. „In Deutschland wäre das AKW Fessenheim stillgelegt“, erklärte Küppers.

Um auf die Abschaltung des Atomkraftwerks Fessenheim hinzuwirken, werde die Landesregierung alles tun was diplomatisch erlaubt sei, erklärte Ministerialdirigent Helmfried Meinel, vom Umweltministerium Baden-Württemberg. „Mit dem Sicherheitsgutachten sind wir an die Grenze des diplomatisch möglichen gegangen“.

Die Landtagsabgeordnete Bärbl Mielich erklärte: „Wir müssen auf allen Ebenen zusammenarbeiten und die Region Elsass noch mehr mit ins Boot holen, damit das Atomkraftwerk Fessenheim abgeschaltet wird. Es gilt, gemeinsam zu erkunden, was getan werden kann, um aus der Region Elsass eine Modellregion für alternative Energiegewinnung zu machen. Es geht darum, deutlich zu machen, dass die Gemeinden und die Menschen durch die Abschaltung der AKW gewinnen können“. Bärbl Mielich erklärte, auch mit französischen Akteuren im Gespräch zu sein und die Kontakte nach Frankreich weiter ausbauen zu wollen

Präsentation Küppers -23-01-2014          Link zum Sicherheitsgutachen

Bericht Badische Zeitung

Atomkraftwerk Fessenheim II-2

Einladung

Sicherheitsgutachten zu den AKW Fessenheim und Beznau

Im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg sind vom Öko-Institut Darmstadt in Zusammenarbeit mit dem Physikerbüro Bremen Sicherheitsgutachten zu den grenznahen Atomkraftwerken Fessenheim und Beznau erstellt worden.

Im Ergebnis wurde beiden Atomanlagen wesentliche sicherheitstechnische Schwachstellen attestiert.
Umweltminister Franz Untersteller sagte nach der Übergabe der Gutachten: „Fessenheim und Beznau sind weit davon entfernt, grundlegende Sicherheitsanforderungen an atomare Anlagen zu erfüllen“.
Christian Küppers, Dipl. Physiker und stellvertretender Bereichsleiter für Nukleartechnik und Anlagensicherheit am Öko-Institut in Darmstadt, wird in seinem Vortrag die Ergebnisse des Gutachtens für das Atomkraftwerk Fessenheim erläutern.

Helmfried Meinel, Ministerialdirektor im Ministerium für Umwelt, Klimaschutz und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, wird die Sichtweise der Landesregierung in die anschließende Podiumsdiskussion mit Christian Küppers einbringen.

Bärbl Mielich MdL, engagiert sich seit vielen Jahren auf politischer Ebene für die Stilllegung des AKW Fessenheim.

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